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Zur Intersektion von Kollektivität und Geschlecht in der akademischen Philosophie
Die Bourdieu'sche Fassung des Habitus-Begriffs findet international disziplinenübergreifende Anerkennung. In Heike Guthoffs Studie wird er mit Blick auf das sozialphilosophisch problematische Verhältnis von Subjektivität und Kollektivität einer Modifikation unterzogen. »Habitus« wird hier im Lichte der Kategorie Geschlecht betrachtet, ohne jedoch geschlechtliche Differenzen vorauszusetzen: Liegen kollektive Dispositionen, wie Bourdieu es nahelegt, immer in genau zwei Formen vor, sozusagen einmal in hellblau und einmal in rosa? Bourdieu folgend gewinnt die Autorin ihre begrifflichen Einsichten empirisch – nämlich anhand einer Analyse der Fachkultur der akademischen Philosophie.
Heike Guthoff (Dr. phil.) forscht im Bereich der Sozialphilosophie und ist Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung.

Eine intersektionale Betrachtung zur Handlungsfähigkeit drogengebrauchender Sexarbeiterinnen
Dieses Buch gibt Einblicke in die Lebenswelt drogengebrauchender Sexarbeiterinnen. Entlang von Interviews wird illustriert, wie sie trotz ihrer Verletzungen handlungsfähig sind und täglich um ihre Würde ringen. Mithilfe poststrukturalistischer Theorien und der intersektionalen Mehrebenenanalyse werden die massiven Ausbeutungsverhältnisse untersucht und im Zuge dessen die dichotome Opfer- und/oder Täterinnenperspektive auf »Drogenprostituierte« dekonstruiert. Um der Sprach- und der damit verbundenen Rechtlosigkeit von »Drogenprostituierten« begegnen zu können, werden zudem Strategien der Selbstermächtigung vorgeschlagen.
Das Buch eröffnet dadurch neue Perspektiven auf die Praxis der Sozialen Arbeit.
Kathrin Schrader ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Hamburg-Harburg.

Sind die breit diskutierten Unterschiede im Bildungserwerb zwischen Männern und Frauen universell? Lassen sich Erklärungen für geschlechtsspezifische Ungleichheiten auch auf Migrantinnen und Migranten anwenden? Diese Fragen zielen auf Überschneidungen der Ungleichheitsachsen Geschlecht und Migrationshintergrund im Bildungsverlauf, die in den Beiträgen des Sammelbandes systematisch untersucht und theoretisch eingeordnet werden.
Geschlechterunterschiede im Bildungssystem sind bereits breit diskutiert worden. Doch sind die Unterschiede im Bildungserwerb zwischen Männern und Frauen universell? Lassen sich Erklärungen für geschlechtsspezifische Ungleichheiten auch auf Migrantinnen und Migranten anwenden? Im Mittelpunkt des Sammelbands stehen Überschneidungen der Ungleichheitsachsen Geschlecht und Migrationshintergrund oder so genannte Intersektionalitäten im Bildungsverlauf. Wenngleich Kombinationen von Benachteiligungen - etwa hinsichtlich des 'katholischen Arbeitermädchens vom Lande' (Dahrendorf) oder des 'Migrantensohns' (Geißler) - bereits häufig thematisiert wurden, stellen die theoretische Einordnung dieser Überschneidungen sowie deren systematische Analyse Forschungsdesiderate dar.
Widersprüche.
Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, 32. Jg., Heft 126, Dezember 2012
Themen:
- Winkler, Gabriele: Intersektionalität als Gesellschaftskritik
- May, Michael: Das Paradigma von Intersektionalität und das Erbe eines kritisch-reproduktionstheoretisch orientierten Forschens in der Tradition von Marx
- Schrader, Kathrin: Intersektionale Perspektiven in der Sozialen Arbeit. Ein produktiver Forschungsansatz in der Arbeit mit Drogengebrauchenden Sexarbeiterinnen
- Dern, Susanne/ Zöller, Birgit: Diskriminierungsrisiken im Beratungsalltag

Eine intersektionale Dispositivanalyse von Work-Life-Balance-Maßnahmen
Erschienen: September 2012
Eine intersektionale Dispositivanalyse von "Geschlechterregimen" im Postfordismus: Neben einer regulationstheoretischen und poststrukturalistischen Reflexion des Begriffs widmet sich das Buch
Geschlechterregimen im Kontext von Arbeitsorganisation, gouvernementalen und biopolitischen Regierungsmaßnahmen sowie von Formen der Subjekt-Werdung. Am Beispiel von Maßnahmen zur Work-Life-Balance geht Stefan Paulus der engen Verwobenheit postfordistischer Produktions- und Reproduktionssphären mit Geschlechterverhältnissen ebenso auf den Grund wie der aktiven Mitwirkung der Subjekte an deren Gestaltung.
Stefan Paulus (Dr. rer. pol.) hat an der Technischen Universität Hamburg-Harburg promoviert.
Neue Literatur
Coffey, Judith/Laumann, Vivien: Gojnormativität. Warum wir anders über Antisemitismus sprechen müssen. Verbrecher Verlag: Berlin 2021 (im Erscheinen)
Bomy, Charlotte/Wegener, Lisa (Hrsg.): Surf durch undefiniertes Gelände. Internationale queere Dramatik, Neofelis Verlag: Berlin 2021 (im Erscheinen)
Christina Lammer: Erinnerung und Identität. Literarische Konstruktionen in Doeschka Meijsings Prosa. Transkript: Bielefeld 2020.
Fernandez, Elsa: Fragmente über das Überleben. Romni Geschichte und Gadje-Rassismus. Unrast Verlag: Münster 2020.
hooks, bell: Die Bedeutung von Klasse. Warum die Verhältnisse nicht auf Rassismus und Sexismus zu reduzieren sind. Unrast Verlag: Münster 2020.
Sweetapple, Christopher/ Voß, Heinz-Jürgen/ Wolter, Salih Alexander:
Intersektionalität. Von der Antidiskriminierung zur befreiten Gesellschaft? Stuttgart 2020.
Kelly, Natasha A.: Schwarzer Feminismus, Unrast Verlag: Münster 2019.
Schildmann, Ulrike/ Schramme, Sabrina/ Libuda-Köster, Astrid: Die Kategorie Behinderung in der Intersektionalitätsforschung. Theoretische Grundlagen und empirische Befunde. Projektverlag: Bochum/Freiburg 2018
Mauer, Heike: Intersektionalität und Gouvernementalität. Die Regierung von Prostitution in Luxemburg. Barbara Budrich Verlag: Opladen 2018
Schildmann, Ulrike/ Schramme, Sabrina: Behinderung: Verortung einer sozialen Kategorie in der Geschlechterforschung und Intersektionalitätsforschung, VS Springer: Wiesbaden 2017
Lutz, Helma/ Amelina, Anna: Gender, Migration, Transnationalisierung. Eine intersektionale Einführung. Transcript: Bielefeld 2017
Hark, Sabine/ Villa, Paula-Irene: Unterscheiden und herrschen. Ein Essay zu den ambivalenten Verflechtungen von Rassismus, Sexismus und Feminismus in der Gegenwart. Transcript: Bielefeld 2017
Bramberger, Andrea/ Kronberger, Silvia/ Oberlechner, Manfred (Hrsg.): Bildung - Intersektionalität - Geschlecht. StudienVerlag: Innsbruck 2017
Denninger, Tina/ Schütze, Lea (Hrsg.): Alter(n) und Geschlecht. Neuverhandlungen eines sozialen Zusammenhangs. Westfälisches Dampfboot: Münster 2017
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