Das Portal Intersektionalität bietet Forschenden, Lehrenden und Praktiker_innen, die sich positiv auf das Paradigma Intersektionalität/Interdependenzen beziehen, eine digitale Plattform. Es dient damit der Information, Kooperation und Vernetzung sowie der vitalen Weiterentwicklung in Forschung, Lehre und Praxis. Das Portal fördert... Mehr
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"Fragmente über das Überleben schaut aus einer romani Perspektive auf Gadje-Rassismus, Zeug*innenschaften und die Schöpfungen unterschiedlicher Sprachformen über das Überleben. Es ist ein Versuch, Geschichten von Überlebenden zusammenzudenken, ohne Vergleiche anzustellen und Opferkonkurrenz zu erzeugen." (zit. n. Buchbeschreibung des Unrast Verlages).
Besonders eindrucksvoll ist dabei die Rekonstruktion intersektionaler Verflechtungen von Kolonialismus und Gaje-Rassismus in den Fachdisziplinen der Medizin, Psychologie und Psychiatrie. Elsa Fernandes verdeutlicht hier gekonnt, wie eine individualisierende Psychologie und Medizin Gadje-Rassismus dethematisiert, reproduziert und mitunter befördert, indem transgenerationale Traumata als kollektive Ereignisse ausgeblendet und nicht besprechbar gestaltet werden.
Weiterführende Informationen zur Publikation finden Sie hier.
Zeit: 28.10.2020 | 10.00 – 12.00 Uhr
Ort: Online über Zoom (Anmeldung erforderlich)
Veranstalter*in: LAG Mädchen*arbeit NRW
Intersektionalität beinhaltet analytische und praktische Methoden, um die Komplexität der sozialen Gegebenheiten in einer globalisierten Welt, der Erlebnisrealität einzelner Subjekte, sowie menschlicher Identitäten zu verstehen. Ziel der intersektionalen Praxis ist soziale Gerechtigkeit. Bei dieser Veranstaltung wird Rassismus als strukturelle, kulturelle, interpersonelle und individuelle Dominanz-Praxis unserer Gesellschaft fokussiert. Die Interdependenz rassistischer Diskriminierungspraktiken mit anderen sozialen Machtverhältnissen wird dargestellt und analysiert. Dabei wird Wert auf die Versprachlichung von Unbehagen gelegt. Teilnehmende werden eingeladen, sich über die Folgen rassistischer Diskriminierung für die Wahrnehmung im Alltag und in ihrer pädagogischen Praxis mit Jugendlichen im Kontext der Mädchen*arbeit bewusst zu machen sowie Handlungsmöglichkeiten zu diskutieren.
Zielgruppe: Pädagog*innen und Fachkräfte der Mädchen*arbeit und der (offenen) Kinder- und Jugendarbeit, die an einer Auseinandersetzung mit intersektionaler Praxis interessiert sind.
Referentin: Dr. med. Amma Yeboah ist Fachärztin für Psychiatrie & Psychotherapie, Psychodynamische Supervisorin & Coach (DGSv) und Trainerin für Empowerment & Critical Whiteness (Phoenix e.V.)
Moderation: Megha Kono-Patel ist u.a. freie Trainer*in im Kontext Empowerment und Machtkritik, sowie pädagogische Leitung des Vereins Kamerunischer Ingenieur*innen und Informatiker*innen Ruhrbezirk.
Teilnahme und Anmeldung: Dieser Online-Vortrag mit moderierter Diskussion ist kostenlos und wird aus Mitteln des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration finanziert. Für den Nachweis der Teilnahme ist es notwendig, den Namen, die Institution und die E-Mail-Adresse anzugeben.
Der Online-Vortrag wird über ZOOM stattfinden.
Anmeldeschluss: 15. Oktober 2020
Zeit: Mittwoch, den 17.06.2020 von 16-18 Uhr
Ort: via Zoom (Anmeldung erforderlich)
Der Vortrag geht auf verschiedene Aspekte zum Thema ein. Zunächst soll es darum gehen, den Begriff „Critical Whiteness" zu definieren und zu beleuchten. Im Anschluss werden Fallbeispiele aus zwei Gruppen analysiert: die erste Gruppe bezieht sich auf „rassenspezifische Diskriminierung" innerhalb der Gehörlosengemeinschaft Deutschlands und die zweite Gruppe auf „Weiße Privilegien", was sich unter anderem auf Dolmetscher*innen, Fachpersonen, wie beispielsweise Lehrer*innen und Berater*innen bezieht, aber auch taube Personen, ebenso innerhalb Deutschlands. Daraufhin wird die Frage nach Zusammenhängen zwischen Critical Whiteness und Audismus, Sexismus, Homophobie etc. gestellt und ein Input zum Umgang mit dem Thema gegeben. Abschließend stellt sich die Frage, welche Empfehlungen es für die Gehörlosengemeinschaften in Deutschland geben kann.
Sprachen: Deutsche Gebärdensprache (DGS) und Deutsche Lautsprache
Hier geht es zum Anmeldeformular.
Das Coraci-Festival bietet am 14.6.2020 den Film "Audre Lorde - The Berlin Years 1984 to 1992" im Stream an.
Aus der Filmbeschreibung:
"Audre Lordes prägnante, leidenschaftliche und immer brilliante Texte und Vorträge definierten und inspirierten in den 1970ern und 1980ern feministische, lesbische, Afro-Amerikanische und “women of color Bewegungen“ in den USA, sowie weltweit. Audre Lorde - the Berlin Years 1984 to 1992 dokumentiert ein bisher unbekanntes Kapitel aus Lordes Leben: ihren Einfluss auf die politische und kulturelle Szene in Deutschland in einem Jahrzehnt tiefen sozialen Wandels.
Der Film hebt die Wichtigkeit von Audre Lordes Werk hervor, durch das Afro-Deutsche dazu ermutigt wurden, in einer Gesellschaft auf sich aufmerksam zu machen, in der sie bis dahin isoliert und schweigend gelebt hatten und in der sie weder einen Raum noch einen Namen für sich selbst besaßen. Er berichtet darüber, wie Lorde sowohl die Afro-deutschen Frauen darin bestärkt; zu schreiben und zu publizieren, als auch die weißen deutschen Frauen dazu herausforderte, die Bedeutung ihrer weißen Privilegien zu erkennen und mit Unterschiedlichkeiten auf konstruktive Weise umzugehen. Bislang unveröffentlichtes Archivmaterial und aktuelle Interviews verdeutlichen den fortwährenden Einfluss von Lordes Werk, Ideen und Persönlichkeit. Zum ersten Mal erlauben persönliche Video- und Audioaufzeichnungen von Dagmar Schultz einen tiefen Blick in das Leben der privaten Audre Lorde, als auch in ihr Ziel, dass Afro-Deutsche sich gegenseitig erkennen und verbinden. 2012 ist das zwanzigste Todesjahr von Audre Lorde."
Zum Trailer der Films geht es hier.
Zur Veranstaltungssseite des Coraci-Festivals und zum Filmstream-Link geht es hier.
Ort. Digitales Format, Veranstaltung innerhalb des Coraci Festivals der Universität Lüneburg
Zeit: 14.6.2020, 18:00h
Aus der Ankündigung:
"Die Rednerinnen bitten darum die Veranstaltung nicht mitzuschneiden und keine Screenshots zu machen.
[...]
Jüdinnen*Juden bleiben im intersektionalen, feministischen Aktivismus oft unsichtbar. Obwohl Antisemitismus ein globales und intersektionales Problem ist, werden jüdische Perspektiven in feministischer und antirassistischer Arbeit meist ausgeblendet. Intersektionaler Aktivismus schafft es regelmäßig nicht, Antisemitismuskritik erfolgreich einzubeziehen. Teilweise werden antisemitische Haltungen sogar reproduziert. Woran liegt dieser Ausschluss von jüdischen Perspektiven? In unserem Vortrag wollen wir dieser Frage nachgehen. Außerdem wollen wir besprechen, inwieweit intersektionaler Feminismus dazu geeignet ist, gegen Antisemitismus vorzugehen.
[...]
Jüdisch & Intersektional – Initiative für kritische Bildungsarbeit wurde von Ina Holev und Miriam Yosef konzipiert um am Schnittpunkt von jüdischem Erfahrungswissen, kritischen akademischen Diskursen und aktivistischer Praxis zu agieren. Ziel von Jüdisch & Intersektional ist es, mit Workshops, Vorträgen und Beratungsangeboten für Antisemitismus zu sensibilisieren und Jüdinnen*Juden in feministischen Kontexten Sichtbarkeit zu verleihen und zu empowern.
Instagram: @jewishintersectional
Ina Holev schreibt und spricht als freie Journalistin, Autorin und Medienkulturwissenschaftlerin über Feminismus, Digitales, Repräsentationsfragen und jüdisches Leben.
Miriam Yosef promoviert und forscht zum Thema Menschenrecht & intersektionaler Gerechtigkeit und ist aktuell Research Fellow bei ELES. Als freiberufliche Bildungsvermittlerin ist Miriam Yosef mit einem Fokus auf Machtkritik und Empowerment tätig."
Weitere Informationen finden Sie hier.
Literatur
Biele Mefebeu, Astrid/Bührmann, Andrea/Grenz, Sabine (Hrsg) (2022): Handbuch Intersektionalitätsforschung. Wiesbaden: Springer.
Möller, Lara /Lange, Dirk (2022): Intersektionalität in der Politischen Bildung: Entangled Citizens. Wiesbaden: Springer.
Bak, Raphael/Machold, Claudia (2022): Kindheit und Kindheitsforschung intersektional denken. Wiesbaden: Springer.
Budde, Jürgen/Blasse, Nina/Rißler, Georg (2020): Zur Relation von Intersektionalitäts- und Inklusionsforschung in der Erziehungswissenschaft. In: GENDER. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft 12, H. 3, S. 27-41.
Davis Kathy (2020): Who owns intersectionality? Some reflections on feminist debates on how theories travel. European Journal of Women’s Studies 27, No. 2, S. 113-127.
Bergold-Caldwell, Denise (2020): Schwarze Weiblich*keiten. Intersektionale Perspektiven auf Bildung- und Subjektivierungsprozesse: Bielefeld: Transcript 2020.
hooks, bell (2020): Die Bedeutung von Klasse. Warum die Verhältnisse nicht auf Rassismus und Sexismus zu reduzieren sind. Unrast Verlag.
Bennewitz, Ingrid/Eming, Jutta/Traulsen, Johannes (2019): Gender Studies - Queer Studies - Intersektionalität. Eine Zwischenbilanz aus mediävistischer Perspektive. Göttingen: V & R unipress
Bähr, Matthias/ Kühnel, Florian (2019): Verschränkte Ungleichheit. Praktiken der Intersektionalität in der Frühen Neuzeit. Zeitschrift für historische Forschung. Berlin: Duncker und Humblot
Bronner, Kerstin /Paulus, Stefan (2017): Intersektionalität: Geschichte, Theorie und Praxis. Eine Einführung für das Studium der Sozialen Arbeit und Erziehungswissenschaft. Opladen: Budrich/UTB
Lutz, Helma/ Amelina, Anna (2017): Gender, Migration, Transnationalisierung. Eine intersektionale Einführung. Transcript: Bielefeld.
Bramberger, Andrea/ Kronberger, Silvia/ Oberlechner, Manfred (Hrsg.) (2017): Bildung - Intersektionalität - Geschlecht. StudienVerlag: Innsbruck.
Meyer, Katrin (2017): Theorien der Intersektionalität zur Einführung. Hamburg: Junius
Roig, Emilia (2021): Why we matter. Das Ende der Unterdrückung. Berlin: Aufbau Verlag 2021.
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