Das Portal Intersektionalität bietet Forschenden, Lehrenden und Praktiker_innen, die sich positiv auf das Paradigma Intersektionalität/Interdependenzen beziehen, eine digitale Plattform. Es dient damit der Information, Kooperation und Vernetzung sowie der vitalen Weiterentwicklung in Forschung, Lehre und Praxis. Das Portal fördert... Mehr
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"In den letzten Jahrzehnten sind sich feministische Bewegungen und Theorien auch der Differenzen zwischen Frauen bewusst(er) geworden. Feminismus soll nicht mehr „nur“ für Frauenrechte kämpfen, er soll anerkennen, dass Frauen ganz unterschiedliche Erfahrungen machen und die Intersektionen unterschiedlichster Diskriminierungsformen ernst nehmen. Intersektionalität ist zum Buzzword sowohl feministischer Kämpfe als auch theoretischer Überlegungen geworden und trägt der Tatsache Rechnung, dass die weiße, bürgerliche Frauenbewegung lange die Interessen und Probleme Schwarzer Frauen, Arbeiterinnen, Transfrauen und vieler mehr ausgeblendet und zum Teil auch selbst zu deren Unterdrückung beigetragen hat. Parallel zu diesem Wahr- und Ernstnehmen der Differenzen, dem Thematisieren von Rassismus und Klassismus, tritt aber die feministische Unterstützung antisemitischer Kampagnen und Veranstaltungen immer deutlicher zutage. Trotz des Intersektionalitätsparadigmas scheinen also nicht alle Diskriminierungsformen in den Blick zu gelangen – Perspektiven von Jüdinnen werden häufig ausgespart."
Zeit: 28.10.2020 | 10.00 – 12.00 Uhr
Ort: Online über Zoom (Anmeldung erforderlich)
Veranstalter*in: LAG Mädchen*arbeit NRW
Intersektionalität beinhaltet analytische und praktische Methoden, um die Komplexität der sozialen Gegebenheiten in einer globalisierten Welt, der Erlebnisrealität einzelner Subjekte, sowie menschlicher Identitäten zu verstehen. Ziel der intersektionalen Praxis ist soziale Gerechtigkeit. Bei dieser Veranstaltung wird Rassismus als strukturelle, kulturelle, interpersonelle und individuelle Dominanz-Praxis unserer Gesellschaft fokussiert. Die Interdependenz rassistischer Diskriminierungspraktiken mit anderen sozialen Machtverhältnissen wird dargestellt und analysiert. Dabei wird Wert auf die Versprachlichung von Unbehagen gelegt. Teilnehmende werden eingeladen, sich über die Folgen rassistischer Diskriminierung für die Wahrnehmung im Alltag und in ihrer pädagogischen Praxis mit Jugendlichen im Kontext der Mädchen*arbeit bewusst zu machen sowie Handlungsmöglichkeiten zu diskutieren.
Zielgruppe: Pädagog*innen und Fachkräfte der Mädchen*arbeit und der (offenen) Kinder- und Jugendarbeit, die an einer Auseinandersetzung mit intersektionaler Praxis interessiert sind.
Referentin: Dr. med. Amma Yeboah ist Fachärztin für Psychiatrie & Psychotherapie, Psychodynamische Supervisorin & Coach (DGSv) und Trainerin für Empowerment & Critical Whiteness (Phoenix e.V.)
Moderation: Megha Kono-Patel ist u.a. freie Trainer*in im Kontext Empowerment und Machtkritik, sowie pädagogische Leitung des Vereins Kamerunischer Ingenieur*innen und Informatiker*innen Ruhrbezirk.
Teilnahme und Anmeldung: Dieser Online-Vortrag mit moderierter Diskussion ist kostenlos und wird aus Mitteln des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration finanziert. Für den Nachweis der Teilnahme ist es notwendig, den Namen, die Institution und die E-Mail-Adresse anzugeben.
Der Online-Vortrag wird über ZOOM stattfinden.
Anmeldeschluss: 15. Oktober 2020
Die LAG Jungenarbeit NRW stellt mit der Projektdokumentation "Irgendwie Hier! Flucht - Migration - Männlichkeit" praxisrelevante Expertisen für die Arbeit mit jungen männlichen Geflüchteten bereit. Dabei adressiert die Fachstelle mit der Publikation insbesondere Fachkräfte, die sich auf die im SGB 8 §11-14 definierten Arbeitsfelder beziehen.
Hier können Sie die Projektdokumention lesen/vorlesen lassen.
Zeit: Mittwoch, den 17.06.2020 von 16-18 Uhr
Ort: via Zoom (Anmeldung erforderlich)
Der Vortrag geht auf verschiedene Aspekte zum Thema ein. Zunächst soll es darum gehen, den Begriff „Critical Whiteness" zu definieren und zu beleuchten. Im Anschluss werden Fallbeispiele aus zwei Gruppen analysiert: die erste Gruppe bezieht sich auf „rassenspezifische Diskriminierung" innerhalb der Gehörlosengemeinschaft Deutschlands und die zweite Gruppe auf „Weiße Privilegien", was sich unter anderem auf Dolmetscher*innen, Fachpersonen, wie beispielsweise Lehrer*innen und Berater*innen bezieht, aber auch taube Personen, ebenso innerhalb Deutschlands. Daraufhin wird die Frage nach Zusammenhängen zwischen Critical Whiteness und Audismus, Sexismus, Homophobie etc. gestellt und ein Input zum Umgang mit dem Thema gegeben. Abschließend stellt sich die Frage, welche Empfehlungen es für die Gehörlosengemeinschaften in Deutschland geben kann.
Sprachen: Deutsche Gebärdensprache (DGS) und Deutsche Lautsprache
Hier geht es zum Anmeldeformular.
Literatur
Biele Mefebeu, Astrid/Bührmann, Andrea/Grenz, Sabine (Hrsg) (2022): Handbuch Intersektionalitätsforschung. Wiesbaden: Springer.
Möller, Lara /Lange, Dirk (2022): Intersektionalität in der Politischen Bildung: Entangled Citizens. Wiesbaden: Springer.
Bak, Raphael/Machold, Claudia (2022): Kindheit und Kindheitsforschung intersektional denken. Wiesbaden: Springer.
Budde, Jürgen/Blasse, Nina/Rißler, Georg (2020): Zur Relation von Intersektionalitäts- und Inklusionsforschung in der Erziehungswissenschaft. In: GENDER. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft 12, H. 3, S. 27-41.
Davis Kathy (2020): Who owns intersectionality? Some reflections on feminist debates on how theories travel. European Journal of Women’s Studies 27, No. 2, S. 113-127.
Bergold-Caldwell, Denise (2020): Schwarze Weiblich*keiten. Intersektionale Perspektiven auf Bildung- und Subjektivierungsprozesse: Bielefeld: Transcript 2020.
hooks, bell (2020): Die Bedeutung von Klasse. Warum die Verhältnisse nicht auf Rassismus und Sexismus zu reduzieren sind. Unrast Verlag.
Bennewitz, Ingrid/Eming, Jutta/Traulsen, Johannes (2019): Gender Studies - Queer Studies - Intersektionalität. Eine Zwischenbilanz aus mediävistischer Perspektive. Göttingen: V & R unipress
Bähr, Matthias/ Kühnel, Florian (2019): Verschränkte Ungleichheit. Praktiken der Intersektionalität in der Frühen Neuzeit. Zeitschrift für historische Forschung. Berlin: Duncker und Humblot
Bronner, Kerstin /Paulus, Stefan (2017): Intersektionalität: Geschichte, Theorie und Praxis. Eine Einführung für das Studium der Sozialen Arbeit und Erziehungswissenschaft. Opladen: Budrich/UTB
Lutz, Helma/ Amelina, Anna (2017): Gender, Migration, Transnationalisierung. Eine intersektionale Einführung. Transcript: Bielefeld.
Bramberger, Andrea/ Kronberger, Silvia/ Oberlechner, Manfred (Hrsg.) (2017): Bildung - Intersektionalität - Geschlecht. StudienVerlag: Innsbruck.
Meyer, Katrin (2017): Theorien der Intersektionalität zur Einführung. Hamburg: Junius
Roig, Emilia (2021): Why we matter. Das Ende der Unterdrückung. Berlin: Aufbau Verlag 2021.
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