Forschungsprojekt
Die Widersprüchlichkeit von Risiko-Management unter intersektionaler Perspektive: Eine Praxisforschung in einem New Yorker Case-Management-Programm.
Projektdurchführende: Sonja Mönkedieck, Visiting Scholar, The New School for Social Research, 512 E 12th St, apt 14 New York, NY 10009 USA
Projektzeitraum: Oktober 2010 – Mai 2011
Kurzdarstellung: Bei dem Projekt handelt es sich um eine explorative Studie in einem konkreten Umfeld Sozialer Arbeit in NYC. Vor dem Hintergrund der Transformation des Wohlfahrtsstaates in den meisten westlichen Industrienationen wird von einem veränderten Verhältnis von Individuum und Gesellschaft ausgegangen. Galt bisher öffentlicher Schutz des Individuums gegen soziale Risiken, ist nun individuelle Risikovorsorge im gesellschaftlichen Interesse. Diese Veränderung zeigt sich auch an der Dominanz von Case-Management-Programmen. Durch die Arbeit als Praktikerin in einem Case-Management-Programm einer Service-Agentur in Brooklyn, New York City, wird untersucht, welchen Einfluss die individuelle Risikovorsorge auf das Verhältnis von Anerkennung von Differenz und Umverteilung von Ressourcen hat. Dabei wird davon ausgegangen, dass im Diskurs Differenz eine positive Besetzung widerfährt, solange sie der Norm eines erfolgreichen Risiko-Managements nicht widerspricht. Strukturkategorien wie Geschlecht, Klasse, Race und Körper spielen damit für die Adressat_innen der Hilfeleistungen eine widersprüchliche Rolle. Das Erkenntnisinteresse dieser Praxisforschung liegt in dem Aufzeigen der Widersprüche zwischen der Dethematisierung von sozialer Ungleichheit und der Aufwertung erfolgreichen Risiko-Managements.
Projektart und Projektförderung: Freie Forschungsarbeit
Inter-/Disziplinäre Zuordnungen: Gender Studies, Soziale Arbeit, Politikwissenschaft, Kulturwissenschaft
Stichworte: Case-Management, Risiko, Vorsorge, Präventionsprinzip, neoliberale Gouvernementalität, Intersektionalität, Praxisforschung, Anerkennung, Differenz, Umverteilung, Gleichheit, Praxeologie, Diskurstheorie, Norm, Normalisierung, Dekonstruktivismus, kritische Gesellschaftstheorie, gesellschaftliche Sozialstrukturen, Identität, Repräsentation, Leistung, Geschlecht, Klasse, Race, Körper
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